aktuelle Pressemitteilung

am 26.07.2019

Der Bericht in der Ausgabe der „Badischen Zeitung“ vom 25. Juli 2019 zur Klage des Bötzinger Steinbruch-Betreibers Hauri gegen eine Entscheidung des Regierungspräsidiums Freiburg enthält Aussagen der Unternehmens-Verantwortlichen, die nicht unwidersprochen bleiben dürfen. So wird dort unter anderem der Eindruck erweckt, dem Unternehmen gehe es gar nicht um die Enteignung von Flächen. Von Grundstücken, die es für die Pläne eines zweiten Steinbruchs zwingend benötigt. Geschäftsführer Thomas Hauri betont, dass man nur an einer Berechtigung zur Nutzung der fraglichen Grundstücke interessiert sei.  In Wirklichkeit ist eine erzwungene Nutzungsabtretung jedoch nichts anderes als eine faktische Enteignung! Denn der Anbau von Reben, wie er von den Eigentümern bislang dort praktiziert wird, wäre bei einer Verwirklichung der Pläne nicht mehr möglich. Auch das zweite Argument für einen weiteren Steinbruch, nämlich die angeblich hohe Wertigkeit des Rohstoffs Phonolith am geplanten Standort muß hinterfragt werden. Dass dieses Material nicht nur wirtschaftlichen Nutzen verspricht, sondern auch gefährlich sein könnte, darauf deuten Wertungen in Fachartikeln hin. Dort ist Phonolith als Gestein gelistet, das potenziell lungengängige Asbestfasern enthält. Unabhängig davon, wie diese Gefahr zu bewerten ist: Das Regierungspräsidium hat hinreichend klar gemacht, dass das Unternehmen über Reserven am bestehenden Standort verfügt, die ihm noch 22 Jahre lang Einnahmen und damit Gewinne sichern. Der Nutzen eines zweiten Steinbruchs für das Gemeinwohl wird von der Landesbehörde klar verneint. Grundsätzlich sei hier angemerkt: Dem Gemeinwohl dient eine auf Dauer intakte Natur. Wer sich davon überzeugen will, wie wertvoll das fragliche Gebiet ist, kann sich selbst vor Ort ein Bild machen. Hier hat der Kaiserstuhl noch seine ursprüngliche Natürlichkeit. Es ist ein Naherholungsgebiet mit einer einzigartigen Vogel- und Pflanzenwelt, die es zu schützen gilt. Das Schema von rücksichtsloser Ausbeutung der Ressourcen hat uns alle in jene prekäre Situation gebracht, die zu einer Bedrohung für die ganze Welt geworden ist.

 

 

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